Ausstellung im Schloss in Bruchsal
Link zur Seite des Künstlers Andreas Kuhnlein
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Der Künstler Andreas Kuhnlein Titel: Augenblicke - Esche
Das bayerische Fernsehen hat kürzlich in seiner Reihe "Coronatagebuch" einen Beitrag des Künstlers Andreas Kuhnlein gesendet. Ein Beitrag, in dem implizit auch ein Zugang zu seiner Kunst liegt.
Einführung Hubert Keßler
Wer seine Ausstellungsorte und die Vielzahl der Ausstellung betrachtet, sieht, dass hier im Schloss in Bruchsal ein weltweit anerkannter Künstler gastiert. Als ich ihm das erste Mal begegnete über einen gemeinsamen Freund, war das für mich der Anlass, mir einige seiner Bücher zu bestellen und ihn nach Bruchsal einzuladen.
In einem der Kataloge heißt es, „wenn Goethe von sich sagt, er sei Weimarianer und Weltbürger, so können wir von A. Kuhnlein sagen, er ist Unterwössianer und Weltbürger. Er ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie man in der so genannten Provinz (…) so ganz du gar unprovinziell sein kann. …Wir sehen ihn an der Universität Luoyang in China lehren, in Kanada ausstellen und in Südkorea. Wir sehen ihn auf einem Empfang in Denver, USA…..“[i]
In seiner „Konferenz der Tiere“ bietet er für Jugendliche und Schulklassen eine andere Art des Zuganges zu Themen seiner Kunst an.
In einer Ausstellung in der Psychiatrischen Klinik der LMU 2003 hilft er Patienten, sich selbst mehr wahrzunehmen. „Da ist ein Mensch wie ich, mit seinen Wunden und Narben. Seine Würde hat er aber nicht verloren. Ich mag ihn sehr“ sagte ein Patient (A) angesichts einer Figur. In seinr Ausstellung KIK = Kuhnlein im Knast = Kunst im Knast sagt ein Strafgefangener: „Ich war in Rom. Da war eine Figur von Michelangelo. So was Schönes, Tolles, Glattes. Superstark! So möchte ich sein. So wie Kuhnleins Skulpturen möchte ich nicht sein! Natürlich weiß ich aber, so bin ich!“ (Gefangener A)
Seine aus Holz gesägten Skulpturen ermöglichen einen Zugang zur Vergänglichkeit und Zerbrechlichkeit des Menschen. „Er schaut durch die Oberfläche hindurch, die Fassade, die Maske und die Rolle, und heraus kommen zwei extreme Pole unseres Seins: unsere Verletzlichkeit und zugleich die latent vorhandene Bereitschaft, andere zu verletzen.“[ii]
Angesichts von Corona haben nicht wenige ihre Komfortzone verlassen und in den aktuell geschehenden gewalttätigen Aktionen findet sich vieles von dem in dieser Kunst Ausgedrückten wieder.
[i] Andreas Kuhnlein – Berührt
Ausstellung der Galerie Bezirk Oberbayern
[ii] Gerd Holzheimer, ebd.
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Klick hier: Anbei eine vom Künstler angefertigte Installation zur "Coronazeit". |
Ausstellung 16. Juni 2020 bis 30. August im Schloss in Bruchsal